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Was für den Deutschen der „Porsche 911“ oder für den Italiener der „Ferrari“, dass ist die „Corvette“ für den Amerikaner. Kein anderer US-Sportwagen hat einen derartigen Kultstatus erreicht wie der von Chevrolet produzierte Flitzer. Die Corvette wird auch heute noch produziert, weltweit verkauft und befindet sich seit 2005 in der sechsten Generation. Produziert wird der amerikanische Traumwagen bis heute von der General Motors-Tochter Chevrolet, die im krisengeschüttelten Mutterkonzern heute die positive Ausnahme bildet und den meisten Gewinn erwirtschaftet.

Chevrolet, das 1910 vom GM-Gründer William Durant und dem ehemaligen Schweizer Rennfahrer Louis Chevrolet gegründet wurde, konzentrierte sich schon in den Anfangsjahren seines Bestehens auf Sportwagen und Roadster; das Unternehmen war jedoch schon immer breitgefächert. So war auch Chevrolet’s Nutzfahrzeugflotte bekannt und umsatzstark. Doch das Auto was Chevrolet legendär machte ist zweifelsohne die Corvette.

1953 begann die Produktion des Sportwagens, der den amerikanischen Automarkt erobern sollte, mit spärlichen 300 Einheiten pro Jahr. Die Corvette setzte sich jedoch erst zwei Jahre später durch und von allen anderen Chevrolet-Produkten ab, als der V8-Motor im Modell „C1“ eingeführt wurde. 1958 wurde das Auto so modifiziert, dass sie trotz einem bis zu 290 PS starken Motor eine extrem gute Fahrlage bot. So gut, dass sie sogar im 24-Stunden-Rennen von Le Mans eingesetzt wurde.

Die zweite Generation erschien genau zehn Jahre nach der ersten im Jahr 1963. Die Corvette war in Form der „C2“ nun auch als Coupé erhältlich, während der Vorgänger nur als Cabrio zu erwerben war. Das Design war an den amerikanische Rennwagen „Stingray“ angelehnt (man spricht hierbei auch vom ersten Modell der Stingray-Generation) und zum ersten Mal waren Klappscheinwerfer integriert – dies sollte bis 2005 so bleiben und wurde ein Markenzeichen der Corvette.

Fünf Jahre nach Markteinführung der C2 erschien mit der „C3“ eine massivere Variante des Sportwagens. Dieses Modell, was bis 1982 produziert wurde, hatte anfangs viele Mängel aufzuweisen, die von der internationalen Fachpresse gehörig kritisiert wurden. So waren beispielsweise die Scheibenwischer für frostige Temperaturen nicht geeignet. Nach und nach verbesserten die Entwickler das Modell und begradigten die vielen Mängel. Trotz allem sank die Produktion bis Anfang der 80er Jahre drastisch. Mit europäischen Sportwagen konnte die stolze Corvette nicht mehr mithalten. So war es an der Zeit für einen Nachfolger.

Mit der „C4“ verbindet man bis heute eines: Geschwindigkeit. Die Corvette C4 war ganz auf Fahrleistung ausgerichtet. Der bis zu 245 PS starke Motor sorgte für eine nie da gewesene Fahrleistung. 1987 sorgte Chevrolet obendrein mit der Option „B2K“ für eine Sensation in der Autowelt: Durch zwei Turbolader konnte man mit der Corvette – einem Sportwagen für die Straße – eine Geschwindigkeit von über 300 km/h erreichen. Im darauf folgenden Jahr entwickelte Chevrolet sogar eine nicht im Handel erhältliche Sonderedition namens Sledgehammer. 880 Pferdestärken sorgten dafür dass ein Auto mit Straßenbereifung 410 km/h erreichte.

Die Corvette C4 brach Geschwindigkeitsrekord um Geschwindigkeitsrekord; doch eines war mangelhaft: Der Fahrkomfort ließ in diesem Modell mehr als zu wünschen übrig. Mit der „C5“ im Jahr 1997 und dem heutigen Modell der „C6“ (seit 2005) hat Chevrolet die Corvette (die in Europa als Eigenmarke verkauft wird) schrittweise in die Zukunft geführt. Sie ist immer noch der Traum vieler Amerikaner auf einen Sportwagen, wurde aber über die Jahre hinweg europäisiert, was den Fahrkomfort und den Verbrauch angeht. Im letzteren ist die Corvette für einen Sportwagen sogar vorbildlich.

Vielleicht ist es das, was die Corvette bis heute so erfolgreich macht: Die europäisch-amerikanische Mischung, die schon in der Gründung des Unternehmens Chevrolet zum Ausdruck kommt. Es ist jedenfalls so gut wie sicher, dass dieser legendäre Sportwagen mit der schwarz-weiß karierten Flagge an der Front als Vorzeigeauto von General Motors noch einige Generationen überleben wird.